UP Umwelt Plattform - Repair Café Spezial
Willkommen im Repair Café im FabLab Zürich !
Dem ersten und ältesten Repair Café der Schweiz :-)
Ich hatte damals eine Reportage im Fernsehen gesehen und dachte
dabei "das müssen wir bei uns auch machen!"
So habe ich es an der Generalversammlung des FabLab vorgeschlagen
und es wurde mit grosser Mehrheit angenommen. :-) An dieser Stelle
nochmals danke !
Inzwischen gibt es über 1400 Repair Cafés weltweit !
Wir alle wissen ja, dass der Umweltschutz wichtig ist, das hat uns
Hollywood in den oberen beiden Bildern eindrücklich gezeigt (Aus dem
Film "The Day After Tomorrow"),
doch wenn es wie in den unteren beiden Bildern in den Nachrichten
gezeigt wird, ist die Überraschung gross.
Es gibt viele Dokumentationen darüber, zum Beispiel "Eine unbequeme
Wahrheit" * und so viele weitere, das ist sogar
Nachhaltigkeits-Initiativen mit Filmverleih gibt nur zu diesem
Thema.
Filme für die Erde
Das Wissen ist frei verfügbar, sei das auf Wikipedia oder vielen
andere Webseiten und Organisationen.
*= Das Bildschirmfoto ist leider in niedriger Auflösung, da ich SRF
nur über DVB-T empfangen und direkt fotografieren kann, bei den
modernen Set Top Boxen sind praktisch alle Funktionen gesperrt...
Grosse, aber oft vergessene Verschmutzer sind die vielen
Frachtschiffe. Auch hier gilt "Zeit ist Geld" und weil der
Verbraucher ungeduldig ist,
muss mit voller Kraft gefahren werden, je schneller umso grösser ist
der Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoss.
Ganz einfach mit etwas Geduld könnte man hier sparen...
Betrachten wir doch mal den Kreislauf etwas genauer:
Mit grossem Aufwand und teilweise verheerender Umweltzerstörung
werden die Bodenschätze aus dem Boden gewonnen.
Das Erz wird mit teilweise sehr giftigen Chemikalien in Reinform
gebracht und in der Fabrik zum Endprodukt gefertigt.
Dann wird es um die ganze Welt transportiert, für die ganz Eiligen
sogar mit dem Flugzeug und gelangt mit dem Lastwagen zum
Endverbraucher.
So gibt es zum Beispiel über 200 verschiedene Fernsehgeräte, die
alle zwar das gleiche tun, aber untereinander völlig inkompatibel
sind, was die Ersatzteilbeschaffung sehr erschwert.
Irgendwann wird das Gerät entsorgt, sei es weil es durch ein
schöneres Modell ersetzt wird oder weil es die berühmten "drei Tage
nach Garantieende" kaputt geht.
Bei uns sind die Kosten für die Entsorgung schon im Kaufpreis
enthalten, die so genannte "vorgezogene Recyclinggebühr",
daher können Geräte an ihr da Verkauf Stelle kostenlos zurückgegeben
werden.
Doch leider funktioniert das Recycling nicht zu 100 %, es entsteht
immer etwas Sondermüll, wenn auch wenig aber bei den enormen Mengen
summiert sich das.
Berücksichtigt man diesen Kreislauf bei der Energiesparlampe, fällt
deren Bilanz gar nicht mehr so gut aus.
Es gibt auch keine Hinweise auf der Verpackung über die Giftigkeit
oder die Notwendigkeit einer Sondermüllentsorgungsfirma falls eine
Energiesparlampe oder Leuchtstoffröhre zu Bruch geht.
Bei einem Bruch sofort den Atem anhalten, alle Fenster öffnen und
den Raum für 15 Minuten nicht mehr betreten. Bei der Reinigung auf
keinen Fall einen Staubsauger verwenden!
RoHS: Zum "Schutze" der Umwelt vor giftigen Chemikalien, darf in
allen Elektrogeräten kein Blei mehr verwendet werden, das klingt
zwar zuerst gut, aber im Endeffekt sind dadurch die Lötverbindungen
viel brüchiger und verursachen damit noch mehr Elektroschrott.
Kommen wir zum nächsten Klassiker: Hier stark vereinfacht
dargestellt ein Handrührgerät.
Sollte diese Mechanik einmal verklemmt werden...
Soll die Kunststoffkupplung aufreissen, um eine weitere
Kraftübertragung zu verhindern.
Nach Beseitigung der Störung kann ein neues Kunststoffteil
eingesetzt und die Maschine weiterverwendet werden.
Falls - man ein Ersatzteil erwerben kann und die Sollbruchstelle
erreichbar ist. Wenn ein Gerät zugeklebt ist, wird eine Reparatur
sehr viel schwieriger...
Dies ist ein zerbrochene Brillensteg, leider ist die Art des
Kunststoffes nicht angeschrieben und alle Klebeversuche waren
erfolglos.
Hier im FabLab haben wir aber das Glück, dass uns 3-D Drucker zur
Verfügung stehen, nach rund 15 Minuten war das Ersatzteil
einsatzbereit.
Nun der nächste "Klassiker": Billige Bauteile, sehr knapp
dimensionierte Bauteile oder wärmeempfindliche Bauteile die sehr
unglücklich platziert wurden.
Klingt eigentlich harmlos...
Bis man kleben bleibt.
Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, das diese Chemikalien
teilweise giftig, krebserregend und schädlich für die Umwelt sind.
Und sie sind überall !
Durch den Erstverbraucher gelangen Sie in Flüsse und Seen, wo sie
den Lebewesen das Leben schwer machen und die Fische teilweise sogar
sterilisieren.
Und verteilen sich durch die Meeresströmungen auf der ganzen Welt.
Dann kann es sein dass sie zurückkehren, zum Beispiel im Fisch auf
dem Teller. En guete.
Damit es nicht soweit kommt, beginnen wir mit reparieren.
Oft braucht man gar kein tiefes Fachwissen, sondern die
detektivische Spürnase ist gefragt !
Es kann einfach sein wie diesem Beispiel, der schwarze Fleck verrät
schnell welches Bauteil zu heiss wurde.
Schwieriger zu finden aber schnell repariert sind lose Kabel oder
Schrauben die sich gelöst haben.
Wenn man ein Gerät öffnet und der Rost entgegen leuchtet ist der
Fall auch schnell klar.
Für alle weiteren, schwierigeren Probleme sind die Fachleute vor Ort
:-)
Oft gibt es Kabelbrüche, diese Wackelkontakte findet man,
idealerweise mit elektrisch isolierenden Schutzhandschuhen, indem
man am Kabel wackelt oder teilweise kann man sie erfühlen,
da das Kabel an den beschädigten Stellen merklich weicher ist.
Diese lassen sich einfach vermeiden, indem man das Kabel einfach nur
lose aufrollt.
Gute Anleitungen findet man zum Beispiel auf ifixit.com.
Auf YouTube findet man sehr gute Tutorials (nicht alle sind gut),
mit den entsprechenden Suchbegriffen.
Wenn man das eigene Gerät nicht findet, kann bei einem anderen
Modell aus der gleichen Serie eine Beschreibung vorhanden sein.
Nun mein zweit letzter Tipp: Vor und während dem zerlegen, immer
Fotos machen !
Und manchmal reicht einfach von Zeit zu Zeit ein Tropfen Öl...
Also machen wir uns ans Werk !
Das iFixit
Manifest, verfasst am 1. Vernetzungstreffen der
deutschsprachigen Repair Cafés, wurde dann von iFixit übernommen.